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Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie: 26 Wohnungsbau-Akteure fordern Korrektur

Positionspapier erreicht heute Kanzleramt und Ministerbüros | Bis 20 Prozent weniger Kredite

 

 

 

Positionspapier EU-Kreditrichtlinie

Zugedrehter Kredithahn beschert neue „Wohnungsbau-Bremse“ in Deutschland


Statt den Wohnungsbau deutlich zu fördern, dreht der Bund ihm jetzt auch noch den Geldhahn zu. Genauer gesagt den Kredithahn. Das kritisieren heute 26 Organisationen und Verbände der Bau- und Immobilienbranche, der Architekten, Bauplaner und Ingenieure – darunter auch die Industriegewerkschaft BAU. In einem Positionspapier, das sie gemeinsam als Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ an führende Bundespolitiker geschickt haben, fordern sie eine schnelle Korrektur.

Gemeint ist die mit „enormer Schärfe“ in deutsches Recht umgesetzte Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie. Diese verpflichte Banken und Sparkassen zu einer äußerst restriktiven Vergabepraxis bei Darlehen. So dürften Kreditinstitute seit März Wohnimmobilien oder Grundstücke nicht mehr wie früher als Sicherheit akzeptieren. Dies führe dazu, dass immer mehr Verbraucher, die ein Haus bauen oder eine Eigentumswohnung kaufen wollen, mit ihren Plänen scheitern, weil ihnen ein Kredit verwehrt werde. Auch beim Umbau von Wohnungen und Häusern seien Darlehensabsagen an der Tagesordnung. „Selbst die altersgerechte und energetische Gebäudesanierung bekommt durch die neue ‚Kredit-Bremse‘ einen empfindlichen Dämpfer“, sagt der Koordinator der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“, Dr. Ronald Rast.

Die Folgen seien schon jetzt erkennbar: „Sogar in Baden-Württemberg ist ein Großteil der Kredite für Wohnimmobilien weggebrochen. Im ‚Ländle der Häuslebauer‘ liegt der Rückgang bei den Immobilien-Darlehen im zweiten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bei 20 Prozent. In den neuen Bundesländern ist es ein Minus von 14 Prozent. Und diese ‚Schrumpfbilanz‘ der Kredite für den Wohnungsbau könnte sich ohne schnelle Korrekturen weiter fortsetzen“, prophezeit Rast.

Die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau“ fordert deshalb den Bund auf, „die Vorschriften zur Kreditwürdigkeitsprüfung so schnell wie möglich zu korrigieren“. <link file:398>weiter zur PM als pdf</link>